Ein würklüch bäriges Anwalts-Güte-Siegel?

Spiel doch nicht das Unschuldslamm! © Liz Collet

Spiel doch nicht das Unschuldslamm! © Liz Collet

Wieso bin ICH noch nicht auf die Idee gekommen? Ein zauberhaftes Siegel zu basteln, ein richtig bäriges, am besten.

Und mir dann ein paar der rund 160.000 deutschen Anwälte herauszusuchen, die ich damit ungefragt beglücke, dass sie auf eine Who-is-Who-Liste meiner Topanwälte kämen und dasselbe meiner bescheidenen, aber sehr bärigen Meinung nach verdient hätten.

Ich veröffentliche diese Liste und danach gibt’s ein Glückwunsch-Schreiben von mir an die Beglückten.

Mit dem charmanten Angebot, dass sie das Siegel gern als beigefügtes Widget auf ihrer Website einbinden dürfen und zu meinem Blog verlinken, wo auch dann die ganze Liste zu lesen ist. Ich würde höchstpersönlich sogar checken, was alle diese dollen Anwälte und ihre Kanzleien so machen, also: fachgebietlich und fachanwaltschaftlich. Und vielleicht sogar mehr als das checken. WAS genau? Na, also, bitte! Ich werde Ihnen doch nicht meine Undercover-Checks verraten! Schliesslich sollen diese Anwälte sich nicht darauf einstellen können, um besser in meinem Urteil abzuschneiden und auf meine bärige Liste kommen, wenn sie auch noch wissen, worauf ich dabei Wert lege. Aber wenn sie es geschafft haben werden, dann bekommen sie mit meinem beglückenden Glückwunsch-Schreiben auch ein geradezu bäriges Angebot. Dass dieses zauberhafte und bärige Angebote meines Siegels sie nur schlappe 7.000 Euro kosten solle. Portokasse sozusagen, beim Marketingwert, den sie damit einkaufen.

Nur mal zum Vergleich: Ich habe  schon Strickwarenläden gesehen, die für einen Internetauftritt   15.000 runde kleine Seesterzen = Euro zum Sonderpreis für den „kleinen Mittelstand“ hinlegen müssen. Und Anwaltskanzleien, die zwischen 4000 und 12000 Euro hinlegen, damit ein von ihnen beauftragtes Unternehmen die Website einrichtet, schlüsselfertig. Und die dann von mir erfahren müssen, dass auf ihrer Website Fotos von mir verwendet wurden, die weder die gesetzlich geschuldete Urheberkennzeichnung an der auch meinetwegen verstecktesten aller erlaubten Stellen aufwiesen. Noch wenigstens eine Nutzungslizenz dafür hatten. Mindestens bei meinen Fotos.*) Wohlgemerkt: Anwaltskanzleien! Und darunter sogar solche, die mit Urheberrecht als Tätigkeitsschwerpunkt firmieren.

Also wenn ICH mir Anwaltskanzleien ansehe, dann genau. Website……………und mehr als nur die Website. Für ein bäriges Siegel erst recht.

Ich versichere Ihnen: 7000 Euro – das wäre glatt ein Schnäppchen, wenn Sie mein Siegel bekämen. Und ein echtes Qualitätssiegel und -zertifikat.

Und weil ich gemein bin, sogar preisgünstiger als das, welches einige Kollegen der §§-Zunft aktuell berichten. Mit Zitaten, die mein Herz wärmen.  Detlef Burhoff, etwa, hier.

PS: Wenn SIE gern MEIN bäriges Siegel bekommen wollen, lassen Sie es mich wissen. Dann wecke ich die Fellracker, die sich nach dem heutigen Nachtfrost im Blauen Land in den Winterschlaf mit ihrem Winterpelz unter das Dach der Burg verkrümelt haben, gern auf. Wir werden dann sicher Winter- und Nachtschlafentzug-Zuschläge verhandeln müssen, die auf tarifliche und bärige Mindestlöhne gezahlt werden sollen. Für das Shooting mit den beiden Fellrackern. Aber DAS wäre sicher eine machbare Hürde, n’est-ce pas? 😉

*) NEIN, ich nenne naturellement hier keine Namen. Das ist kein Pranger. Und manches ist auch eine Frage des Stils. Besonders, wenn einsichtige schnelle Regelung nicht den geringsten Anlass gibt, das ausserhalb des Kreises inter partes namentlich zu benennen und Menschen  (sogar Juristen sind solche) , die jeder Fehler machen können, vorzuführen.

Über Liz Collet

Photographer, Author, Foodstylist, Jurist
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Eine Antwort zu Ein würklüch bäriges Anwalts-Güte-Siegel?

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