Zeitliche Taktik? Mollaths Ex-Frau redet mit der Presse……

Glaubwürdigkeit © Liz Collet

Glaubwürdigkeit © Liz Collet

…….justament und en passant zur heutigen Anhörung Gustl Mollaths vor dem Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtages. Und zwar mit dem Nordbayerischen Kurier. Dort muss man für den Inhalt des Beitrags zahlen, ob es den Inhalt lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Um – wie das Logo jenes Presseorgans „Kurier – näher dran“ behauptet, wirklich Essentielles oder gar Neues zu erfahren.

Der Lüge hat sie ihn ja bereits vorher bezichtigt. Wie wenig das zutraf, wurde hier bereits detailliert aufgearbeitet.

Die SZ zitiert den Artikel und die Aussagen der Ex-Frau von Gustl Mollath hier – und das gibt wenig Motivation (bei mir), für mehr als das mein Portemonnaie zu öffnen. Noch vor kurzem war sie – wie in diesem Bericht der ARD – wenig bereit sich zu äussern und was in der SZ zu lesen ist, wirft eher Fragen auf, ob hier nicht vor allem  zeitliche  Taktik Kalkül ist. Angesichts von wenig Aussagekräftigem wie Entkräftendem zu den Vorwürfen, die zwischenzeitlich gegen sie feststehen dürften in dem, was die SZ dazu berichtet. Erneut ein Versuch, Gustl Mollaths Glaubwürdigkeit zu beeinträchtigen? Zeitliche Taktik, „psychologische Kriegsführung?“

Und was ausserdem dabei auffällt: Dem Beitrag der SZ zufolge bezichtigt sie Gustl Mollath der Lüge, bestreite auch, „dass Schwarzgeld-Schiebereien jemals ein Thema zwischen ihr und ihrem Exmann waren“. Und: das Thema sei erst aufgekommen, nachdem sie ihn verlassen habe.“

Man wird das abgleichen können. Zeitlich. Beispielsweise mit der Chronologie der Gespräche, die auch nach weiteren Zeugenaussagen diesen be- oder widerlegen und zeitlich einordnen können.

Zeugen wie Eduard Spitzer und der Zahnarzt Edward Braun bezeugen in dem Beitrag der ARD, dass und was ihnen die Ex-Frau von Gustl Mollath als Schwarzgeld-Möglichkeiten angeboten habe. Edward Braun bezeugt in dem Beitrag auch über ein eigenes Telefonat am 31.5.2002 über die Drohung der Ex-Frau, wie sie den Ehemann „fertig machen“ werde, wenn dieser die Bank bzw sie anzeige. Wie er mit 500.000 Euro stattdessen davonkommen könne, wenn er die „Klappe halte.“ Warum sollte sie zu diesem Zeitpunkt dies ihm gegenüber geäussert haben, wenn Gustl Mollath nicht mir ihr über die Schwarzgeldschiebereien bereits gesprochen haben soll, wie sie (auch jetzt in der SZ berichtet), jetzt behaupte? Und damit seinerzeit ohne Not und unaufgefordert einen weiteren Zeugen gegen sich darüber in Kauf nehmen, wenn nicht, um Mollath einzuschüchtern. Dem der Zeuge die Drohung und das Angebot ja weitersagen sollte……?

Mollath hatte – wie die SZ hier ebenfalls berichtet – 2003 (also NACH dem Telefonat zwischen Edward Braun und der Ex-Frau Mollaths ) Schwarzgeldgeschäfte seiner damaligen Frau und ihrer Kunden bei der Hypo-Vereinsbank angezeigt – die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hatte die Anzeige 2004 zu den Akten gelegt.

Noch im Beitrag der ARD ist zu sehen und hören, dass sie nicht reden wollte. Und äusserte, das werde auch so bleiben.

Und nun, just anlässlich des heutigen Termins beim Untersuchungsausschuss von Gustl Mollath redet sie inhaltlich nichts wirklich Brisantes oder gar Neues?

In Bayern gibt es dafür eine Redensart, wie weit Land unter für jemanden sei, „wenn’s jemandem so nass reingeht“, dass er noch selbst die untauglichsten weiteren Versuche untenehme……

Und unter diesem Blickwinkel betrachtet, kann man dann vielleicht auch den letzten Versuch der Ex-Frau Mollaths betrachten, nun mit der Presse zu reden. Auch wenn es inhaltlich nichts Entscheidendes oder Neues besagt……..was sie sagt. Allenfalls ……der Zeitpunkt.

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Nachtrag – auch das könnte Sie interessieren:

Das Buch „Staatsversagen auf höchster Ebene: Was sich nach dem Fall Mollath ändern muss“ ist inzwischen hier und als Kindle Edition im Handel verfügbar.

Über Liz Collet

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