Pfalz küsst Bayern …

Blutenburg© Liz Collet

Blutenburg© Liz Collet

………so würde, so könnte ich es nennen. Auch das, was in den kommenden Tagen dort wieder stattfindet:

In einem meiner  Lieblingsschlösser meiner Isarmetropole, dem Schloss Blutenburg. Dass es diesen Herzensplatz bei mir hat, hat mehrere Gründe.  Dieses Schloss ist vielen Touristen der Isarmetropole eher weniger bekannt ist, als etwa Nymphenburg, Schleissheim oder naturellement Neuschwanstein, um die sich zu tausenden jährlich die Besucher tummeln. Und in den Sommermonaten Mordillowuselgleich den Canale rund um Nymphenburg ebenso wie den Park und den Botanischen überschwemmten und überfluten. So dass ich besonders in den jahren, als ich am Canale meine zweite Kanzlei führte, eher einen Bogen darum machte, ausser zu den sehr frühen Morgen- oder späteren lauen Abendstunden. In denen man Schloss, Park und auch den Canale dann noch für sich hat. Und auch abends mal im Seitenflügel des Schlosses Nymphenburg Konzerten lauschen kann, ohne im Hubertussaal selbst sitzen oder eine Karte dafür erstehen zu müssen. Wenn die Fenster geöffnet sind, der Sommerwärme wegen. Und die Konzerte durch die Fenster zu hören sind.Meist aber ist dort am Schloss der Wuselrummel belebter.

Anders das Schloss Blutenburg, das eine zauberhafte Kulisse und eben wirklich mehr einer Burg gleichend am Wasser dort liegt. Allein deswegen schon mag ich es besonders. Zudem verknüpfen sich für mich viele hübsche Momente und Dinge. Und Geschichte und Geschichten, in denen sich unter anderem auch Fäden meines und des Lebens meiner Familie sich verflechten. Das aber ist wieder eine andere Geschichte. Zu der auch eben die französischen Spuren gehören, die mit meinem Grossvater und einigen Jahren in der Pfalz schliesslich den Weg nach Bayern fanden.

Pfalz küsst Bayern.……….. Eben in München, wo eben jener Grossvater Collet dann eines Tages ein hübsches junges Münchner Mädl traf und küsste. Wie eben die Pfalz auch geschichtlich zu Bayern fand und gehörte. Und es in München und Bayern deswegen so manche Spuren zu entdecken gibt. Eine Zeit lang, jedenfalls,  in der Geschichte. Und in Münchner Geschichten.

Bis die Zeiten unhübscher wurden in meiner Isarmetropole und es ratsamer war, junge Mütter mit ihren Kindern aufs Land zu schicken. Ins Allgäu, beispielsweise. Da ist es auch recht hübsch und hält manche dann manchmal länger fest, als ursprünglich geplant war.
Bis der eine oder andere Münchner dann mit Fallschirmen aus der Nora über dem Pfaffenwinkel bei Altenstadt abspringt und nach der Landung Exil-Isarnixen über den Weg läuft und diese an die Isar zurückentführt. Die eine oder andere streut dann wieder Spuren zurück in die Pfalz, an die Weinstrasse oder im etwas weiter gezogenen Radius bis nach Rheinhessen, auf die eine oder andere Weise   und auf der einen oder anderen Reise. Es geht eben manchmal hin und her mit den Rittern und ihren Maiden zwischen  von kleineren und grösseren Städten und deren Burgringen und -mauern. Eine davon die Blutenburg.

Mandelblüte © Liz Collet

Mandelblüte © Liz Collet

Richtig schöne geschlossene Burganlagen ähneln dabei auch der Stadtmauer jener Stadt im Pfaffenwinkel, in der ich das Licht der Welt erblinzelte und der Wehrgang dort hat beim Blick über den Lech und das Land und mit einigen dort zu entdeckenden Himbeerbüschen und Fliederstauden kleine Paradiese zwischen Mauern und Türmen, die Ausgugg und Sicherungselement solcher Anlagen bildeten. Die Blutenburg nun, die hat zu jeder Jahreszeit in der Isarmetropole ihren Zauber – ob zur Zeit der Blüte der alten Bäume im Schlosshof oder wenn die hohen alten Bäume in Sommerkronen grün belaubt Schatten spenden oder im Herbst bunt werden oder von einer schneeweiss gezuckerten winterlichen Blutenburg umschlossen stehen.

Die Schlosskapelle lohnt den Blick hinein. Und magisch war und ist für mich von jeher die Internationale Jugendbibliothek im Schloss gewesen und geblieben.

Die Lage am Wasser verleiht der Blutenburg zu jeder Tages- und Nachtzeit romantisches Flair und hinter dem Schloss können Sie den Radweg an der Würm entlang entdecken, über den Sie von München bis nach Starnberg hinaus radeln können. Das lohnt sich und ist mit rund 30 km Strecke und einem Abstecher ins Forsthaus im Mühltal oder in das Mühltal überhaupt auch einen kleinen Umweg wert.

Wenn Sie dieser Tage in meiner Isarmetropole a bisserl Zeit haben, besuchen Sie nicht nur das neu eröffnete Lenbachhaus, sondern auch das Blutenburger Schloss. Sie werden mit einigen verlockenden Tropfen aus der Gegend der Südlichen Weinstrasse belohnt. Denn wie jedes Jahr findet dort im Schloss Blutenburg  das – nun bereits 29.  – Weinfest der Südlichen Weinstrasse statt.Wein, Edelbrände und Liköre aus der Pfalz werden Sie ebenso probieren können, wie Flammkuchen und Pfälzer Spezialitäten, die Ihnen dort angeboten werden.

Lassen Sie sich dorthin locken und verführen, von Augen- und Gaumentratzerl und -Schmankerln. Und wenn Sie bei der Gelegenheit einen kleinen Spaziergang durch das alte Menzing mit den derzeit blühenden Bäumen und Sträuchern, mit Flieder und Obstblüten,  machen mögen, wäre der Weg an der Würm entlang auch nach Norden nur wenige Schritte vom Schloss Blutenburg entfernt nicht ohne Reiz, der Sie zB zum Weichandhof führt.

Die Insel Mühle muss man hingegen vermutlich kaum noch eigens empfehlen, kann man aber unverändert.

Geniessen Sie den morgigen Feiertag und – vielleicht ? – ein verlängertes Wochenende. In der Isarmetropole ….oder anderswo.

Über Liz Collet

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