Klinkenputzer, Kupferklinken, Krankenhaus – Updates der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH zum Infektionsschutz

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Türklinke © Liz Collet

Das Asklepios Klinikum Harburg in Hamburg hat große Bereiche seines gerade eröffneten Neubaus mit insgesamt 600 Türklinken aus Kupferlegierungen ausgestattet.

Das Projekt ist nach Mitteilung des Unternehmens der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH das bislang größte seiner Art in Europa und den USA. Kupfer wirke nach Angaben des Unternehmens nachweislich antimikrobiell und könne gefährliche Keime wie Bakterien, Pilze und Viren erheblich reduzieren. Eine kürzlich vor Ort durchgeführte stichprobenartige Untersuchung dieser neuen Türklinken aus einer Vollguss-Kupferlegierung habe gezeigt, dass eine Reduzierung von bis zu zwei Drittel der Keime möglich sei. Das sei besonders für Patienten in Risikobereichen wie Intensivstationen und Isolierzimmern von großer Bedeutung.

Patientensicherheit habe in den Asklepios Kliniken höchste Priorität. Mit dem Einsatz vieler hundert Kupferklinken zur Infektionsprävention in der Asklepios Klinik Harburg wolle man nun einen weiteren Meilenstein beim wichtigen Thema Hygiene setzen und ein weiteres Mal die eigene Vorreiterrolle bei der Bekämpfung und Reduzierung gefährlicher Keime, insbesondere der multiresistenten Erreger, unter Beweis stellen, teilte Dr. Thomas Wolfram, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Asklepios Kliniken mit. Hände seien bekanntlich die Hauptüberträger von Erregern. Dabei spielten Türgriffe als die am häufigsten genutzten Kontaktflächen eine wichtige Rolle. Genau hier setze man mit den Klinken aus antimikrobiellem Kupferwerkstoff an,  erläuterte Dr. med. Susanne Huggett, Ärztliche Leiterin des Asklepios Großlabors MEDILYS. Die Klinken bestünden aus rund 70 Prozent Kupfer und hätten nachweislich eine stark keimreduzierende Wirkung, wie man aus eigenen Untersuchungen wisse. Sie seien damit Teil eines umfassenden Bündels von Maßnahmen zur Infektionsprävention. Sie seie kein Ersatz, sondern eine effektive Ergänzung zu etablierten Hygieneaktivitäten wie der Händedesinfektion, der regelmäßigen Flächendesinfektion und der Schulung von Mitarbeitern in Hygienefragen.

Auf Grundlage der stichprobenartigen Untersuchung im Sommer 2014 im Asklepios Klinikum Harburg sei damit zu rechnen, dass sich mit Hilfe der Kupferkliniken unter Alltagsbedingungen im Klinikbereich eine Reduzierung der Keime von mehr als 50 Prozent im Vergleich zur Keimbesiedelung auf herkömmlichen Türkliniken erzielen lasse.

Das Asklepios Großlabor MEDILYS in Hamburg werde das jetzt angelaufene Projekt in der Asklepios Klinik Harburg mit regelmäßigen Untersuchungen begleiten und in einigen Monaten weitere Untersuchungsergebnisse präsentieren.

Die Erkenntnis, dass Kupfer eine desinfizierende Wirkung hat, sei übrigens gar nicht neu, es habe sie  schon im alten Ägypten zur Zeit der Pharaonen gegeben, als beispielsweise Kupferspäne zur Wunddesinfektion in Salben gerührt worden sei.

Mit Hilfe der modernen Wissenschaft beginne  man jedoch erst heute zu verstehen, auf welche Weise Kupfer diese Wirkung entfalten könne, ergänzt Dr. Anton Klassert, Geschäftsführer Deutsches Kupferinstitut Berufsverband. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Bakterien, Pilzen und Viren komme den Jahrhunderte alten Erfahrungen jetzt eine ganz aktuelle Bedeutung zu.

Das Ziel sei,  Infektionen zu stoppen und die Patientensicherheit zu erhöhen:
In Europa erkranke jeder 14. Patient während eines Krankenhausaufenthaltes an einer so genannten nosokomialen Infektion, also an einer Infektion, die im zeitlichen Zusammenhang mit dem Krankenhausaufenthalt steht. Zu den unerwünschten Komplikationen zählen Harnwegsinfekte, Wundinfektionen nach Operationen oder Lungenentzündungen nach künstlicher Beatmung. Nach aktuellen Schätzungen komme es europaweit pro Jahr zu 147.000 Todesfällen, wobei sich allein in Deutschland rund 400.000 bis 600.000 Menschen in Kliniken infizieren. Viele der gewöhnlich in Krankenhäusern oder Altenheimen für Oberflächen genutzten Materialien seien nachgewiesenermaßen eine bevorzugte Quelle für Kreuz-Kontaminationen, das heißt die direkte oder indirekte Übertragung von pathogenen Mikroorganismen von bereits kontaminierten auf nicht kontaminierte Gegenstände oder Personen. Ein Teufelskreis, der auch durch eine verstärkte Flächendesinfektion nicht umfassend zu durchbrechen sei.

Hier seien neue, innovative Lösungswege gefragt, die nicht allein auf äußerliche Reinigungsvorgänge setzen. Als Lösung biete sich hier der Einsatz antimikrobieller Kupferwerkstoffe an, die für hoch frequentierte Kontaktoberflächen verwendet werden und damit eine zusätzliche Barriere gegen nosokomiale Infektionen etwa durch Erreger wie multiresistente Keime (MRSA) darstellen könnten. Weltweit hätten sich deshalb schon mehr als 200 medizinische und öffentliche Einrichtungen entschlossen, antimikrobielle Kupferbauteile einzusetzen – eine Zahl, die weiter wachse, wie das Kupferinstitut prognostiziert.

Dies und weitere Detailinformationen zum Thema HIER in der Mitteilung des Unternehmens der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH vom 27.10.2014

Zuletzt hat das Klinikum Mannheim Schlagzeilen mit erheblichen Hygienemängeln gemacht, die zur Beschlagnahme von Dokumenten durch die Staatsanwaltschaft führten und dadurch in den Blickpunkt öffentlicher Wahrnehmung gerieten. Inzwischen ist nach dem Bericht auch der Klinikchef Alfred Dänzer aus dieser Position zurückgetreten ; sein seit 2012 ausgeübtes Amt als Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG) ist davon bislang unberührt geblieben.

Was er in dieser Funktion und als Tagungsvorsitzender und nach Ankündigung hier zu den Themen des 37. Deutschen Krankenhaustages im November im Rahmen der MEDICA erklären wird, wird sicher  nicht uninteressant.

Zum Fall des Uniklikums Mannheim in Kürze ein gesonderter Beitrag.

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Über Liz Collet

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