Na, was sagt sie denn?

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Press Review © Liz Collet

Beate Zschäpe spielt wieder mit den Medien.

Will wieder mal was sagen, angeblich viel, ja angeblich alles.

Aber eigentlich eh nur was verlesen (lassen). Und diktiert dazu sogar dem Gericht die Bedingungen. Nachfragen des Gerichts seien ausschließlich schriftlich zu stellen.

Aber alle guggen, Medien hängen gebannt, als seien 10 neue biblische Gebote zu verkünden und zu erwarten, am Fusse der Stufen des Gerichts und an den Lippen einer Angeklagten. Am Fusse der Treppen der Justiz, auf denen manche schier dem Hungertod geweiht schienen und andere sich wie Obdachlose bei der Arbeit fühlen sollen, weil sie am Boden sässen.

Und wer ein Schelm ist, denkt daran, dass dort nur sitzt, wer sich selbst abhängig macht, von Brosamen medialen Futters einer medialen Inszenierung als Verteidigungstaktik.Wer sich über clochard-mässige Bedingungen beklagt und den Hungertod und Zustände wie bei Wasser und Brot als Pressebedingungen moniert, ohne sich zu fragen, warum er sich zum Spielball von Angeklagten machen lässt, die selbst nach etwaiger Verurteilung kein Dasein bei Wasser und Brot fristen würden und werden, stellt vor allem sich selbst vielleicht nicht die richtigen Fragen. Während er nach dem kleinsten Brosamen von Antworten hechelnd auf Erklärungen anderer wartet, die vielleicht, vielleicht nicht, eher nicht zu erwarten und selbst dann von wenig Nahrungsgehalt, wenig Nachrichten- und Neuheitswert sein werden.

Medien, die kritisieren, ob Justitia noch das Zepter, die Verfahrensherrschaft, geschweige denn das Schwert in der Hand habe, das man symbolisch für das Urteil, die Strafe, den Willen und die Kompetenz zur Strafe deuten kann und für die man auch die Mittel Justitias zur Erkenntnisgewinnung benötigt, Tatsachen und Beweise als Entscheidungsgrundlage, …………die Medien haben sich das Zepter ihrer eigenen Aufgabe und ihrer eigenen Zuständigkeit längst aus der eigenen Hand nehmen lassen. Die Federführung. Die sich dem Diktat einer medialen Inszenierung und Selbstinszenierung beugt.

Und (nicht nur, aber auch) der BR schaltet dafür sogar einen LIVE-Blog.

Ich habe den Verdacht, die Angeklagte spielt das so lange weiter, bis selbst die Richter ihr nicht mehr zuhören. Und dann – BATSCH! – wird die Verfahrensrüge mangelnden rechtlichen Gehörs als taktischer neuer Versuch in Stellung gebracht.

Sollte etwas Wesentliches, Neues zu melden sein, das über Nachrichten hinaus geht, wer wo zwischen wem Platz nimmt und mit Blättern oder Akten raschelt oder wer wen anguggt oder wie wer in die Kamera oder von solchen wegguggt oder welche Stimmung im Saal herrsche oder ob diese Theaterstimmung ähnle (ohne zu merken, dass Sie sich als Medien genau einer solchen widmen) sagen Sie Bescheid. Für alles andere ist ein LIVE-Blog oder -TICKER albern und uninteressant. Jedenfalls für mich.

Ironie, Sarkasmus? Nein, ich finde das nicht lustig. Und noch weniger, wie sich Medien der baumelnden Karotte angekündigter sensationeller Neuigkeiten hinterherwerfen und dafür hergeben, das zum Tagessensations-LIVE-Blog zu machen, anstatt mal gelassen ohne LIVE-Blog abzuwarten, ob überhaupt was kommt und was kommt und es dann in der angemessenen Form zeitnah als übliche Nachrichtenmeldung über die Nachrichten zu bringen. Und den bei Sendern eh üblichen Newsticker. Man kann ein Aufmerksamkeitsdefizit für ein Verfahren auch hätscheln.

Sinn macht das nicht. Weder medial, noch prozessual.

Wem würde es nicht genügen, am Ende des Tages oder des Verhandlungstages über die einmal üblich gewesenen Nachrichtensendungen zu erfahren, dass wieder mal nichts wirklich inhaltlich Neues oder überhaupt gesagt oder verlesen wurde?

Und wenn wider Erwartung doch etwas Neues zu hören wäre, dann würde selbst das als Nachrichtenmeldung in diesen und Schlagzeilen in Onlinemedien genügen. Die mediale Welt kennt dafür die rot oder anders farbig hervorgehobene Eilmeldung. Mehr……täte eigentlich nicht Not. Und dem Prozess auch wie bisher hinlänglich gezeigt nicht einmal gut.

Über Liz Collet

Photographer, Author, Foodstylist, Jurist
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